Business Data Warehouse Lösung für die EEX

Hintergrund: Datenintegration für die EEX

Die European Energy Exchange (EEX) ist der führende Marktplatz für Energie und energienahe Produkte in Europa. Die EEX-Gruppe bietet Zugang zu einem Netzwerk von mehr als 450 Handelsteilnehmern und hat sich zusätzlich als führende Auktionsplattform für Emissionsberechtigungen in Europa etabliert.

Unterschiedlichste Informationen aus verschiedensten Quellen in Echtzeit zu verarbeiten und an die richtigen Stellen zu leiten, ist die Grundvoraussetzung für die EEX, um diese Stellung auszubauen. Dies muss mit höchster Zuverlässigkeit geschehen. Als öffentlich-rechtliche Institution unterliegt die EEX dem deutschen Börsengesetz.

Kontinuierlich wechselnde äußere Einflüsse wie zum Beispiel die Umstellung auf eine neue Handelssoftware und Veränderungen der Systemlandschaft durch neue Kooperationspartner machten es für die EEX notwendig, die eigene IT-Architektur durch eine zentrale, schlanke Datenintegration in ein Enterprise Data Warehouse zu überführen – eine komplexe, verantwortungs- und reizvolle Aufgabe zugleich.

Aufgabe: Effiziente Zentralisierung

Entwicklung einer zentralen Informationsplattform, über die der gesamte Datenverkehr des Unternehmens effizient abgewickelt werden kann. Zur Reduktion des Risikos einer solchen Operation am zentralen Nervensystem des europäischen Strommarktes sollten die bestehenden Interfaces bedient, zugleich aber schon die Vorteile eines zentralen Informationssystems genutzt werden. Neben Batch-Schnittstellen mussten vor allem vier proprietäre Echtzeitquellen angebunden werden.

Lösung: Business Data Warehouse

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte integration-factory eine Business Data Warehouse Lösung, die in weniger als zwölf Monaten im Umfang von 660 Projekttagen erfolgreich implementiert wurde.

Kernstück der Informations-Fabrik ist eine flexible, zukunftssichere und Metadaten-getriebene Architektur.

Eine zentrale Informationsplattform kann nur dann eine stabile Basis für eine unternehmens- oder konzernweite Informationsversorgung bilden, wenn der Datenhaushalt selbst einheitlich organisiert und strukturiert aufgebaut ist. Nur so können aus diesem Bestand die unter­schiedlichsten Business-Applikationen schnell und zielsicher bedient werden. Das Schnittstellen-Management wird zum zentralen Erfolgsfaktor.

Hier galt das Motto „Reduce to the max“: Redundanzen vermeiden, das heißt Bedienung verschiedener ähnlicher Schnittstellen auf Basis eines konsolidierten und qualitativ hochwertigen Datenhaushalts und dadurch Vermeidung potenzieller inkonsistenter Informationen.

  • Sicherung einer exzellenten Datenqualität
  • Erhöhung der Automatisierung
  • Senkung der Betriebskosten
  • das System fasst die Komplexität des EEX-Geschäftsmodells als zentrale Ordnungsinstanz zusammen

Die Daten aus den unterschiedlichsten Quellen werden in einem Single Point of Truth erfasst und zentral bereitgestellt. Der Single Point of Truth basiert auf einem homogenen Unternehmensdatenmodell, zugeschnitten auf das Geschäftsmodell der EEX-Gruppe mit Handel, Clearing und Settlement. Das Datenmodell bildet die komplexe Welt des Rohstoffhandels und der Rohstoffabwicklung in

  • 96 Stammdatenobjekten
  • 22 Relationen zwischen diesen Objekten und
  • 150 Faktentabellen

ab. Hierzu kommen spezielle Objekte für den effizienten Zugriff auf diverse Inhalte des Unternehmensdatenmodells.

Die Verarbeitung großer Datenmengen erfolgt dabei in Echtzeit durch Anbindung an die Echtzeit-Schnittstellen der Handels- und Finanzdaten-Broadcast-Systeme.

  • 320 verschiedene Verarbeitungsprozesse, die in ca.
  • 80.000 Verarbeitungsläufen instanziiert werden, sichern täglich in einem
  • 24/7-Verarbeitungyrhythmus die Aktualität des Datenbestandes auf die Minute ab.

Auf Basis der gerade empfangenen und integrierten Datenströme werden Kennzahlen und Statistiken für die Überwachung und Steuerung des Marktes sowie der Abrechnungspreisfeststellung erzeugt. Dies sind essentielle Aufgaben zur Sicherung eines ordnungsgemäßen Handels und einer korrekten Abwicklung.

Der Zugriff auf die ganzheitliche Datenstruktur erfolgt von den jeweiligen Business-Applikationen. Die einzelnen Pakete werden redundanzfrei für den Anwender (zum Beispiel Orderbuch-Übersichten oder Inside Market Statistiken) bereitgestellt.

Das System wird sukzessive alle relevanten Business Applikationen über eine Echtzeit-Schnittstelle auf AMQP-Basis direkt anbinden, das heißt mit Informationen versorgen. Somit „schlüpft“ das System in die Rolle des zentralen Informationsversorgers.

Ergebnis

Mit der eingesetzten Business Data Warehouse Lösung erhält die EEX-Gruppe ein stabiles und sicheres Fundament für die unternehmensweite Informationsversorgung. Das Ergebnis ist eine spürbare Steigerung der Effizienz innerhalb des gesamten Unternehmens und daraus resultierend höhere Wettbewerbsfähigkeit und beruhigende Zukunftssicherheit. Eine neue IT-Dimension für die EEX.

Facts & Figures

  • 80.000 Informatica-Prozessinstanzen sorgen für einen 24/7-getaktete Datenintegration
  • elf Quellsysteme aus den Bereichen Handel, Clearing und Settlement, u.a.
    • drei verschiedene AMQP-basierte Echtzeitschnittstellen mit XML- und Google Protocol Buffer-encodierten Messages
    • eine packed LTV TCP/IP-Schnittstelle
    • ein UDP Multicast Schnittstelle mit FIX over FAST-encodierten Messages
  • Durchschnittlich tägliche Anzahl verarbeiteter Datensätze: 120 Millionen, in der Spitze verarbeitet ein Realtime-Datenintegrationsprozess, der Eurex Enhanced Market Data Interface-Informationen transformiert, 120.000 Quelldatensätze innerhalb von 60 Sekunden
  • Phase 1-Projekt hatte einen Umfang von 660 Projekttagen und eine Laufzeit von 12 Monaten